Credits
Site
Graz, Österreich
Client
Stadtpfarre Graz, Graz
Architecture
HOFRICHTER-RITTER Architects
Competition Team
Gernot Ritter,
Veronika Hofrichter-Ritter,
Martin Ritter,
Christian Freissling
Structural engineering
Peter Mandl and Partners ZT GmbH
Restauration
DC Zechner-Consult
Electric Planning
TB-Klauss, Graz
Der Flügel einer Taube oder eines Engels als Symbol für den Zwischenort Columbarium, wo Leben, Tod und Erlösung einander begegnen, mit Respekt vor die Rückwand der Arkaden mit ihren Grabdenkmälern positioniert, nimmt als schwebende Wand aus gegossenen Betonelementen den Dialog mit dem Bestand auf.
Materiality
Materiality
In order to achieve the desired indoor climate the museum part of the building is manufactured in massive exposed concrete construction.
Mit dem Besitz dreier großer Friedhof, deren größter, der Grazer Zentralfriedhof, erbaut zwischen 1886 und 1898 nach Plänen des Wiener Architekten Carl Lauzil, mit seiner Bauweise aus Ziegel- und Sandsteinen im heimischen Klima eine Zeitbombe darstellt, hat die Katholische Pfarre zum hl. Blut in Graz ein große Baulast.
Als erstes Modul wurde die Konservierung der an der Nordseite der Friedhofseinfriedung befindlichen Gruftarkaden in Angriff genommen. Mit der Implantierung einer Urnenwand wurde auf den wachsenden Bedarf in der Stadt Graz an Urnenbestattungsmöglichkeiten reagiert.
Der Flügel einer Taube oder eines Engels als Symbol für den Zwischenort Columbarium, wo Leben, Tod und Erlösung einander begegnen, mit Respekt vor die Rückwand der Arkaden mit ihren Grabdenkmälern positioniert, nimmt als schwebende Wand aus gegossenen Betonelementen den Dialog mit dem Bestand auf.
In unregelmäßigen Abständen und unterschiedlichen Höhenlagen wurden Edelstahlnischen für bis zu 4 Urnen in die Betonelemente eingelassen. Dazwischen sind immer wieder Sichtschlitze zur Betrachtung der dahinter
liegenden aufgelassenen Grabstätten ausgespart. Verschlossen werden die Nischen mit Edelstahlplatten in der Größe der Vorderansicht der Nische. Den Abschluss und die eigentliche Ansicht aber bilden die etwas größeren farbigen Schmelzglastafeln.
Das Farbkonzept für die Schmelzglastafeln hat seine Wurzeln in der Offenbarung nach Johannes, in der das himmlisches Jerusalem und seine mit 12 Edelsteinen geschmückten Stadtmauern beschrieben wird. Diese Steine wurden in ein Farbspektrum übersetzt und als verbindendes Element der Urnennischen aufgefasst. Indem das große Bild hinter die Urnenwand gelegt ist, wurde durch das Ausschneiden der Nischen das verbindende Farbspektrum sichtbar gemacht. 71 völlig verschiedene Platten versinnbildlichen auch die Individualität der Verstorbenen.
Durch die „tanzende“ Anordnung der Boxen ist jede Box besonders, obwohl sie in der Großform des Flügels eingebettet ist. Die beiden Windschutzelemente am Ende des Flügels tragen ca. 4000 Namen von Menschen, deren Gräber aufgelassen wurden. Keiner ist vergessen
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