Visitor Center Belvedere Vienna

Credits

Location

Vienna, Austria

Area

4.200 m2

Architecture

HOFRICHTER-RITTER Architects

Project Team

Gerhard Schweitzer, Franz Stiegler-Hameter, Frederick Baldasty, Christian Rauch, Gernot Ritter,
Veronika Hofrichter-Ritter

Landscape

Koala landscape office, Köflach

Die axiale Anordnung der historischen Anlage wird im Entwurf aufgenommen und betont.

Die aus Gründen des Denkmalschutzes nur eingeschränkt möglichen natürlichen Belichtungsöffnungen werden einerseits als Atrien hinter die nicht einsehbare bestehende Rampenanlage gesetzt und weiters an der Trennmauer im Sockelbereich des Pfirsichgarten und dem oberen Vorplatz.

Hier werden auch die notwendigen Fluchtwege und ein für Vorhalle und Onboarding wirksamer grüner Ausblick positioniert. Diese freie Fassade lässt auch einen Blick auf das historische Belvedere zu, ja, man schwebt mit den Rolltreppen förmlich in das historische Gebäude hinein.

Die Entwicklung des Weges vom Haupteingang im Kavalierstrakt hin zu dieser axialen Betonung ist für den vorliegenden Entwurf strukturgebend. Betritt man den Eingang im Kavalierstrakt, eröffnet sich ein hoher Raum der Kopfbau des Kavalierstrakts. Nach der Luftschleuse und der Treppen- bzw. Aufzugsanlage betritt man den Bereich des Ticketschalters und wird zum Security Check weitergeführt, vorbei am Museumsshop, immer mit Ausblicken in den Außenraum. Nach den Garderoben erreicht man die Onboarding Zone, wo sich ein angenehmer Wartebereich mit Ausblick in die beiden Atrien eröffnet. Unmittelbar von dort erreichbar sind die WC-Anlagen.

Durch die geschwungene Grundrissgestaltung wirkt das Visitor Center in seinen Einzelabschnitten immer überschaubar und macht durch seine räumliche Zonierung eine assoziative Wegeführung möglich, die bei einer Frequenz von 900 Personen / Stunde entscheidend ist.

Um die Onboarding Zone klar als Warte- und Treffpunkt zu definieren, wird das Motiv der im Erdgeschoss bestehenden historischen Rampenanlage nach unten versetzt und so die zentrale Erschließung zusätzlich betont.

Beim Eintauchen über die Rolltreppe vom Belvedere zurück erschließt sich der Visitor Center dem Besucher optisch noch einmal als Ganzes.

Der Zutritt zum Visitor Center von außen ist sowohl von der Prinz Eugen Straße, vom Kirschgartenvorplatz, als auch im oberen Teil des Spiegelsees barrierefrei möglich, ebenso zum Café.

Auch die Anlieferung und der Zugang für Mitarbeiter ist an allen drei Eingängen möglich. Die Versorgung im „Backstagebereich“ erfolgt über einen internen Gang, der alle Nebenfunktionen verbindet und so die Versorgung des Visitor Centers optimal gewährleistet ist.

Die Südansicht des Belvederes bleibt bis auf den Austausch des Asphaltes zu einer wassergebundenen Oberfläche unverändert, lediglich das Licht aus den Atrien hinter den Rampen setzt die Südfassade in Szene.

Die Materialien sind reduziert auf weiße Terrazzoböden, weiße Sichtbetonoberflächen und eine akustisch wirksame Decke, deren Lichtinszenierung eine klare Wegeführung suggeriert.